brennender Regenwald, Amazonas, Brände

Brasilien 2023:Illegale Brände auf einer Gesamtfläche zweimal so groß wie Österreich!

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Insgesamt mehr als 17 Millionen Hektar fielen im Jahr 2023 den weit über 100 Tausend Bränden zum Opfer. Diese Zahlen sind über Satellitenüberwachungen genau nachweisbar. Nach Aussagen von IPAM – Instituto de Pesquisa Ambiental da Amazonia – handelt es sich zu 98 % um illegale Brandlegungen.

Der neue Präsident Lula da Silva hat mit Januar 2023 die Amtsgeschäfte in Brasilien übernommen. Sowohl national als auch international wird von ihm erwartet, dass er sich verstärkt für die Durchsetzung von Umweltschutzmaßnahmen sowie die Einhaltung nationaler Forstgesetze – Codigo florestal – einsetzt. Nach gut einem Jahr sind erste Erfolge feststellbar und messbar. Die unter seinem Vorgänger Bolsonaro praktisch lahmgelegte Umweltbehörde IBAMA wurde brasilienweit wieder mit Fachleuten besetzt und aktiviert, sodass die Kontrollinstanz wieder ihre Umweltschutz-Überwachungsarbeiten aufgenommen hat. Im Vorjahr ist es gelungen die illegalen Abholzungen am Amazonas um 50%  auf 5 100 km2 zu reduzieren. Die Indigenenvertretung FUNAI wurde unter Lula ebenfalls wieder aktiviert.

Den ersten Abholzungserfolgszahlen stand aber eine Ausweitung der Abholzungen im Cerrado gegenüber:  Die Savannenterritorien verzeichneten einen 43%igen Anstieg der abgebrannten Flächen auf 7.800 km2 – verlorenes Land. Die entspricht in etwa die doppelte Fläche des österreichischen Bundeslandes Burgenland. Summa summarum haben die Brandrodungen brasilienweit um 6 % zugenommen. 2023 war ein außergewöhnlich heißes Jahr aufgrund des El Niño Effekts. Die reputierte Amazonas-Expertin Dr. Ane Alencar dazu: Im Jahr 2023 spielte El Niño eine entscheidende Rolle bei der Zunahme der Brände im Amazonasgebiet, da dieses Klimaphänomen die Temperaturen erhöhte und die Region trockener wurde. Dadurch wurden günstigere Bedingungen für die Ausbreitung von Bränden geschaffen. Wäre die Abholzung in Amazonien nicht um mehr als 50 Prozent zurückgegangen und damit eine der wichtigsten Zündquellen weggefallen, so wären die von Bränden betroffenen Flächen in der Region mit Sicherheit viel größer gewesen.