Brasilien, ein Kontinent im Wandel
Mit einer Fläche von rund 8,5 Millionen Quadratkilometern, also etwa der doppelten Größe der Europäischen Union, ist Brasilien das größte Land Südamerikas. Die beeindruckende Artenvielfalt und die riesigen Regenwälder, insbesondere der Amazonas, machen das Land zu einer der wichtigsten Ökoregionen der Welt. Doch diese einzigartige Natur steht unter massivem Druck.
Dürre, Brände und Zerstörung
Das El Nino Jahr 2023 war geprägt von außergewöhnlicher Hitze und einer beispiellosen Dürre, die den Amazonas und seine Nebenflüsse auf historische Tiefstände sinken ließ. Diese extreme Trockenheit hat die Voraussetzungen für verheerende Waldbrände geschaffen, die sich auch im Jahr 2024 fortsetzen.
Die aktuellen Zahlen sind alarmierend: Zwischen Januar und August 2024 sind schätzungsweise 113.960 km² Land in Flammen aufgegangen. (mapbiomas.org) Das entspricht einer Fläche von etwa 1,3 Mal der Größe Österreichs und ist ein trauriger Rekord. Besonders besorgniserregend war die Entwicklung im August: Allein in diesem Monat wurden rund 60.000 km² Wald vernichtet – eine Fläche, die 1,5 Mal so groß ist wie die Schweiz.
Die Hauptursachen
Die Haupttreiber dieser verheerenden Brände sind illegale Rodungen. Große Teile der zerstörten Flächen waren einst unberührte Regen- und Trockenwälder im „Cerrado“, der brasilianischen Savannenregion südlich von Amazonien. Sie wurden gezielt in Brand gesetzt, um Platz für die Viehzucht und den Anbau von Soja, Mais und anderen Nutzpflanzen zu schaffen. Die Bundesstaaten Pará, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul und Amazonas waren und sind besonders stark betroffen.
Die Folgen
Die Folgen dieser Brände sind weitreichend und haben nicht nur lokale, sondern auch globale Auswirkungen: Verlust der Biodiversität, zusätzliches Befeuern des weltweiten Klimawandels, Bodenerosion, last but not least: Brandrodungen bedeuten immer zusätzliche Hitze und gleichzeitig geringere Wasserverfügbarkeit, die sich bereits in weiten Teilen Brasiliens drastisch spürbar macht.
August 2024, Sao Paulo in Dunst und Asche. Durch die massiven Brandgeschehnisse im Berichtsmonat hat die 13-Millionen Metropole den traurigen 1. Platz im weltweiten Ranking der am meisten luftverschmutzten Metropolen übernommen.
Siehe auch die beiden Grafiken September 2024, über Satelliten registrierte Brandgebiete und dazugehörend die mehrere Millionen km² große gesundheitsschädigenden Rauchgaswolken.