Bodenzerstörung durch Brände in Brasilien – Rückblick 2024

Thema:

Das Jahr 2024 war geprägt von einer dramatischen Zunahme der Wald- und Flächenbrände in Brasilien. Insgesamt verbrannten mehr als 30,8 Millionen Hektar Land – eine Fläche, die rund 3,5-mal so groß wie Österreich ist. Dies stellt im Vergleich zu 2023 eine Zunahme von 79 % dar.

Besonders alarmierend ist der hohe Anteil an nativen Wäldern: Mehr als 70 % der betroffenen Flächen waren zuvor unberührte Vegetation, vorrangig Regenwaldgebiete. Diese immense Zerstörung wurde durch eine Kombination aus monatelanger Trockenheit, verursacht durch das El-Niño-Jahr, und verstärkter Brandlegung begünstigt. 2024 war somit ein atypisches Jahr mit einer besonders hohen Anzahl an Waldbränden.

Die am stärksten betroffene Region war Amazonien, wo allein 17,9 Millionen Hektar den Flammen zum Opfer fielen. Mehr als die Hälfte davon war ursprünglicher Regenwald, der Rest bestand aus Graslandflächen (pastagens). Die meisten dieser Brände wurden vorsätzlich gelegt, häufig zur Rodung neuer Flächen für landwirtschaftliche Zwecke. In erster Linie genutzt für Weideland/Rinderhaltung.

Besonders betroffen waren drei Bundesstaaten im sogenannten “Arco de Desmatamento”, dem Abholzungs-Gürtel Brasiliens:

  • Pará
  • Mato Grosso
  • Tocantins

Diese Region ist das Epizentrum der Waldzerstörung und dehnt sich zunehmend nach Norden in bislang unberührte Regenwaldgebiete aus. 9 von 10 Bränden sind illegal und verdeutlichen den zerstörerischen Einfluss menschlichen Handelns auf die Umwelt und die fortschreitende Zerstörung eines der wichtigsten ökologischen Systeme der Welt. (Datenquelle: Mapbiomas)

Foto: Bruno Kelly/Amazônia Real/11/08/2020